Zukunft
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Mecklenburg-Vorpommern: (m)ein Experimentierraum für Nachhaltigkeit?

Gastbeitrag von Veronika Busch, Geschäftsführung fint e.V.

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Mecklenburg-Vorpommern ist ein ganz besonderes Zuhause, nicht nur für mich persönlich und meine Familie, sondern vor allem auch für unser Kollektiv fint – Gemeinsam Wandel gestalten. Das Land bietet uns den Freiraum und die Potenziale, sowohl im urbanen als auch im ruralen Raum aktiv zu sein und Veränderungsprozesse zu begleiten und mitzugestalten. Wir betrachten das Land mit seinen Entwicklungspotenzialen sozusagen als unser Spielfeld.

Sieht Mecklenburg-Vorpommern als einen innovativen Experimentierraum: Veronika Busch. (Bild: Matthias Marx)

In MV gibt es viele Möglichkeiten, eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten. (Bild: Matthias Marx)

Frau auf Board vor Rostock

Tolle Aussicht: Veronika Busch mit Blick auf Rostock. (Bild: Matthias Marx)

Ich selbst bin hier aufgewachsen, andere vom Kollektiv sind zugezogen oder leben sogar noch in Berlin. Wir alle haben in den letzten Jahren inspirierende Menschen aus sehr unterschiedlichen Bereichen kennengelernt und haben ganz unterschiedliche Einblicke in die Chancen und Herausforderungen der Region gewonnen, die wir als Erfahrungsschatz oft in neue Projekte einbringen können. Mich selbst hat es nach einigen Jahren an anderen Orten wieder zurückgelockt – als leidenschaftliche Surferin trägt die Ostsee da mit Sicherheit auch einen Teil zu bei.

Mit all meinen gesammelten Erfahrungen blicke ich immer besonders gerne in die Zukunft – und da sehe ich Mecklenburg-Vorpommern als einen innovativen Experimentierraum, als eine Modellregion für Nachhaltigkeit; für zukunftsfähiges, klimaneutrales und sozialverträgliches Wirtschaften und Leben. Zusammen mit dem MV Zukunftsrat durften wir moderierend und prozessbegleitend ein ganz wertvolles Empfehlungspapier erarbeiten, das sogenannte Aufbruchsdokument. Das Lesen der darin beschriebenen Zukunftsbilder für eine nachhaltige Zukunft kann ich nur empfehlen.

Veronika Busch ist Vorstandsmitglied des fint e.V. und für die strategische Entwicklung, die Konzeption und das Design neuer Programme, Projekte und Kooperationen zuständig. Veronika ist System-Designerin und unterstützt Gruppen dabei, Veränderungsprozesse zu gestalten. Sie hilft als Prozessbegleiterin und Organisationsberaterin, die Innovationsfähigkeit sowie Kreativität in Arbeits- und Lebenskulturen zu stärken. Sie ist Absolventin der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam und hat EU-weit vielfältige Design-Thinking- und Veränderungsprozesse konzipiert, begleitet und durchgeführt. Sie hat einen MA of Public Policy der Humboldt-Viadrina School of Governance in Berlin und fünf Jahre berufliche Erfahrung bei einem Pharmakonzern in Basel gesammelt, zwei davon im Bereich strategischer Sozialverantwortung.

Auch die kleine Gemeinde Loitz, die wir aktuell begleiten dürfen, ist in gewisser Weise ein Experimentierraum. Die Gemeinde in Vorpommern-Greifswald ist eine von acht bundesweiten Orten, die mit verschiedenen eingereichten Projekten als Zukunftsstadt auserkoren wurde. Nun bekommt sie eine Förderung, um eben diese Projekte umzusetzen. Eines davon ist „Dein Jahr in Loitz“, für das Annika und Rolando im April von ihrer Wohnung mitten in Berlin in ein leer stehendes Haus im Herzen von Loitz gezogen sind. Ein Jahr lang entwickeln sie das Erdgeschoss des Hauses zu einem offenen Ort für die Loitzer*innen und vor allem die jungen Menschen, erhalten ein Basiseinkommen und stellen sich am Ende des Jahres der Frage, ob sie wieder zurück in die Großstadt oder im idyllischen Loitz bleiben wollen.

Schon jetzt gibt es viele interessierte Anfragen, die über das Projekt auf Loitz und damit auf Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam geworden sind und sich ein Leben hier vorstellen können.

Mir und uns im Kollektiv ist es ein Anliegen, unseren Teil dazu beizutragen und Mecklenburg-Vorpommern als einen Lebensraum mitzugestalten, an dem Menschen sich willkommen fühlen und Ideen und Innovationen gefördert werden. Ich bin gespannt auf das MV der Zukunft.

Instagram: @fint_kollektiv

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